Chronik des Turn- und Sportvereins Triftern e.V. - gegr. 1895

Am 30. Mai 1895 wurde auf Initiative des Apotheker-Praktikanten Hager zusammen mit dem Bäckergesellen Haslinger, Brauerssohn Franz Meier (Meier-Bräu),
Müllerssohn Heinrich Geineder, Anton Kaiss und dem Müllerssohnn Josef Mayer in Haselbach und einem Handwerksgesellen, der jedoch kurze Zeit später auf Wanderschaft ging,
der Turnverein Triftern 1895 gegründet.

Turnriege des TSV Triftern um 1924:

Von links: Stellner Franz, Leitner Michl, Anzeneder Sepp, Brummer Hans, Graf Willi, Maier Sepp (Leiter der Turnriege),
Franz Roppelt, Meier Josef, Maier Karl, Geishauser Bert, Breitenladner Sepp, Schmid Daniel, Gillmaier Hans, Schwarzmaier Karl

 

Ein kleiner Platz hinterm Meier-Bräu (später Gasthaus Brunner) konnte zum Turnen in jederzeit widerruflicher Weise benutzt werden.
Als erste Turngeräte wurden in der Wagnerei Kaiss (heute Schreinerei Hausruckinger) ein Barren und ein Reck aus Eschenholz angefertigt. Als Aufbewahrungsort für die Geräte diente eine
Faßhütte der Brauerei.

Regelmäßig fanden dann die Turnübungsstunden statt, verbunden auch mit einem fröhlich-geselligen Beisammensein.
Diese kleine, aber fest zusammen geschworene Turnerschar von ca. 20 Mann brachte es fertig, dem Turnen hier einen Eingang zu verschaffen.

Turnriege des TSV Triftern um 1930:

Oben: Karl Edelmann - stehend von links: Meier Josef, Gillmeier Hans, unbekannt, Kaiser Hans, Scheithammer Max, Schwarzmeier Karl, Müller Franz,
Kniend: unbekannt, Roppelt Franz, Baumann Sepp, Liegend: Würbauer Sepp, Haschberger Hans, Lang Franz


Bereits ein Jahr nach der Gründung beteiligte sich der Turnverein bei einem Turnfest in Eggenfelden. Ab dem Jahre 1898 wurden Turn-Zöglinge aufgenommen.

In den Aufzeichnungen aus der damaligen Zeit ist von der Teilnahme der Trifterner Turner an Gauturnfesten, Bundessportfesten in Passau, Vilshofen, Landshut, Nürnberg,
Kempten usw. zu lesen und künden von stolzen Siegen.
Im Jahre 1904 errang Weißbräu Peter Bauer, geb.1877, die Bayerische Meisterschaft im Barrenturnen.

Nicht nur Glanzzeiten waren dem Turnverein beschert, er wurde auch mit manchen Sorgen belastet. Die Einnahmen aus Aufführung von Theaterstücken, Tanzveranstaltungen usw.
mußten die finanziellen Lücken schließen, die durch Gerätebeschaffung etc. entstanden waren. Es kam dadurch auch zu Differenzen mit anderen Vereinen am Ort.

Bis zum Kriegsbeginn 1914 zählte der Verein bereits 30 Mitglieder.
Mit der Mobilmachung mußten schon in den ersten Tagen auch aktive Turner zum Kriegsdienst. Fünf von ihnen kehrten nicht mehr heim.

1.Reihe stehend (vl): Otto Bachhuber, Peter Bauer (Weißbräu), 1877-1947, Bay.Meister 1904 im Barrenturnen.
2.Reihe stehend (vl): Katzberger (Nachtwächter), Simon Markl (Konditormeister), Eduard Pickl (ehemaliger Vorstand), Geselle von Reindl Schreiner, 2 Bauern unbekannt)
3.Reihe sitzend (vl): Ludwig Brummer (Konditor von Rottach), Karl Schwarzmaier sen. (Schmied Marktplatz), Lehrer m. Gogs (unbekannt), Karl Edelmann mit Krug, Lehrer (unbekannt,
Otto Binder (Postbote), Franz Gruber (Viehhändler)
4.Reihe liegend: Sichender, Anderl Ostner (Kramer)